Not gegen Elend oder wenn der Fußball unwichtig wird

Veröffentlicht auf von Murxx

Das dritte Spiel der Saison kann man unter der Rubrik Not gegen Elend verbuchen. Der KSC hat das Heimspiel gegen den 1. FC Köln mit 0:2 verloren. Normalerweise würde ich mich darüber aufregen, weil eine mehr als schwache Leistung abgeliefert wurde, heute aber rückte der Fußball in den Hintergrund.

Überschattet wurde das Spiel durch den Zusammenbruch des Kölner Kapitäns Ümit Ozat in der 25. Minute. Özat brach ohne Einwirkung eines Gegenspielers zusammen und verlor das Bewusstsein. Dramatische Szenen spielten sich ab, das gesamte Stadion mucksmäuschenstill und geschockt. Die Stille wurde kurz durch Unmutsbekundungen unterbrochen, als ein Fotograf versuchte, Bilder in den Katakomben der Haupttribüne von Özat zu schießen. Das Spiel wurde unter Beifall fortgesetzt, nachdem eine Stadiondurchsage bekanntgab, dass Özat wieder ansprechbar sei. 

Es ist schwer, nach einem solchen Vorfall wieder zur Tagesordnung überzugehen, ein packendes Bundesligaspiel kann/darf man dann nicht erwarten.

In den Berichterstattungen zu diesem Spiel war natürlich Özats Kollaps Thema und in diesem Zusammenhang wurden auch die Namen Foé und Puerta genannt. Marc-Vivien Foé (Nationalspieler Kameruns) brach im Confederations Cup 2003 im Spiel gegen Kolumbien zusammen und starb wenig später. Antonio Puerta vom FC Sevilla kollabierte im Spiel gegen Getafe im August 2007, erlitt anschließend mehrere Herzstillstände und starb drei Tage später. 
Leider gibt es noch mehr Fußballer, die auf dem Platz gestorben sind:

Emmanuel Nwanegbo (SSV Reutlingen), Markus Paßlack (Fortuna Düsseldorf), Stefan Vrabioru (Astra Ploiesti, Rumänien), John Ikoroma (Nigeria), Catalin Haldan (Dinamo Bukarest), Michael Michel (Zweite Liga Zypern), Stefan Toleski (FK Napredok), Miklos Feher (Benfica Lissabon), Serginho (AD Sao Caetano), Nedžad Botonjič (NK Olimpija Ljubljana), Phil O’Donnell (FC Motherwell). 
Bruno Pezzey brach bei einem Eishockeyspiel zusammen und starb, Axel Jüptner vom FC Carl Zeiss Jena starb nach dem Training. Auf diese Namen bin ich bei meiner kurzen Internetrecherche gestoßen. 

Doping soll im Fußball keine Rolle spielen, hört man. Allerdings hört man auch von „exzessiver Einnahme“ von Schmerzmitteln im Fußball. Es ist zu hoffen, dass bei Ümit Özat die Ursache tatsächlich in zu wenigem Essen und Trinken vor dem Spiel liegt und verantwortlich für den Zusammenbruch ist. 
In dem Zusammenhang fällt einem auch die die Geschichte von Ivan Klasnic ein, der nicht nur schwere Vorwürfe gegen Werder Bremen erhoben hat, von ihm stammt auch die Aussage „Schmerzmittel werden wie Smarties eingenommen“. 

Gute Besserung Ümit Özat.

Veröffentlicht in Karlsruher SC

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